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1. Unsere Heimat - S. 45

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
einen stechenden Schmerz im Gesicht oder aus der Hand. Sie ganz auszurotten, wäre eine Wohltat sür Stadt und Land. X. Zeichne einen Fisch! 2. Wo lebt der Laubfrosch? Erkläre seinen Namen! 30. Im Mainbad. 1. „Platsch!" und das Wasser spritzte nach allen Seiten hin hoch aus. Hermann war Freischwimmer. Er hatte einen Sprung vom Sprungbrett ins Wasser gewagt. „Hu!" schrie der kleine Wilhelm, als ihm die kalten Tropfen ins Gesicht flogen. Eben kam Hermann wieder zum Vorschein/ er schüttelte das Wasser aus den Haaren und dem Gesicht und schwamm vergnügt weiter. 2. Die audren Jungen bewunderten Hermann. Sie wollten auch schwimmen lernen und bald in die Abteilung sür Schwimmer aus- genommen werden. Jetzt kommt Anton an die Leine. Der Schwimm- lehrer bindet ihm den breiten Schwimmgurt um und läßt ihn ins Wasser hinab. Er ist noch ängstlich. Doch es Hilst nichts. Bald ist die Furcht überwunden. „Eins — zwei, drei!" zählt der Schwimmlehrer und läßt ihn Arm- und Beinbewegungen machen. Als Anton fertig ist, geht er zu den übrigen Nichtschwimmern. Jetzt kommt Fritz an die Reihe. Er soll heute freischwimmen. Es glückt ihm. Als mutiger und steißiger Junge hat er gute Fortschritte gemacht. Bald wird er vom Brette springen und tauchen lernen wie der junge Mann, der soeben ein Geldstück vom Grunde geholt hat. Doch nun ist es Zeit zum Ankleiden. Wie wohl doch ein erfrischendes Bad tut, besouders, wenn das Thermometer 25 Grad im Schatten zeigt! 1. Warum ist es gefährlich, im offenen Main zu baden? 2. Warum ist das Baden gesund? 31. Eine Fahrt auf dem Dampfboot. s ist ein schöner Sommernachmittag. Um dem Staub und der Schwüle der Stadt zu entgehen, wollen wir heute eine Dampser- sahrt aus dein Main machen. Unser Ziel ist die Gerbermühle. Wir eilen zum Fahrtor. Schou von weitem hören wir die kurzen Schläge der Schiffsglocke. Es ist das Zeichen zur Abfahrt. Wir beschleunigen unfre Schritte und begeben uns rasch aus das Schiff. 45

2. Geschichte - S. 163

1913 - Berlin : Oehmigke
— 163 — 62. Zn einer Winternacht. Viel Tausende haben sich aufgemacht in stürmischer, schneeiger Winternacht. Die Menge staut sich, steht Fuß an Fuß, dem Kaiser zu danken mit letztem Gruß. Plötzlich am Schloß zwei Flammen wie Schlangen. Vom Dom her wimmert ein Glockenbangen; bald dröhnt es gleichmäßig, ohn' Unterlaß in grausamem Takt, in furchtbarem Baß. Und wo sich ’ die Massen zusammengeschoben, über die Köpfe schwimmt, hocherhoben, ein roter Sarg, so tränenschwer, ein Troß von Königen hinterher. Wie die Wolken erschrocken hasten! Der Wind packt — halt! halt! des Bahrtuchs Quasten; doch durch das bewegte Lüfteleben seh' ich wohl hundert Adler schweben mit7wundervoll ruhigem Flügelschlag, so stolzes Geleit wie am Siegestag. Rauch schlägt nieder aus ehernen Becken, drin die Feuer, geschürt, den Rand überlecken. Die Erde zittert; dumpf ist es zu spüren, wie die Hnse des Zuges das Pflaster berühmt. Die Fackeln strecken als Leuchten sich vor, in den Helmen sich spiegelnd der Gardednkorps, und senken sich nieder, verlöschen im Schnee — vorüber, vorüber das schluchzende Weh. Aus der offnen Domtür tönt Orgelgebraus, ein Palmenwald grüßt in den Winter hinaus. Alles grün, alles Frühling, wo sonst weißer Kalk, Lorbeer umlaubt den Katafalk. Selbst Gärten, die einst unser Sturmschritt geknickt, heut' haben sie Rosen und Kränze geschickt. „Laßt mich durch, die Gasse mir aufgetan, Laßt mich durch, laßt mich durch, sonst brech' ich mir Bahn? Noch einmal auf Knien vor ihm will ich liegen, Meine Stirn an die purpurne Ruhstatt biegen. 8*

3. Quellenlesebuch für den Unterricht in der Länder- und Völkerkunde - S. 10

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 10 — nach Westen hin für uns der gegebene Weg war; vielleicht konnte man dort mit dem Schiffe auch etwas weiter südlich hinab. Der Ganßberg war eine einzelne fremdartige Unterbrechung und in dem ewigen Einerlei der einzige Halt; er stand frei im Julandeisrande, von tiefen Schmelzkehlen umgeben, ein einzelner gerundeter Kegel, an der Westseite mit Schnee verkleidet, der durch die östlichen Winde dort angesetzt ist. Dahinter aber hob sich das Eis bald zu größeren Höhen empor. Das Herunterholen des Ballons, nachdem ich etwa zwei Stunden in den luftigen Höhen geweilt hatte, ging ebenso leicht wie der Aufstieg, nur bei den Schäkeln der Kette, die von hundert zu hundert Metern die einzelnen Stücke miteinander verbanden, waren kurze Aufenthalte. (4. Reiches, unberührtes Tierleben.) Eine Robbe schwamm in einer breiten Spalte und lag darin furchtlos oben an der Wasseroberfläche; rührte man sie an, so tauchte sie unter, um wenige Schritte weiter unter heftigem Strudeln des Wassers wieder oben zu erscheinen. Als ein junges Tier ins Wasser geworfen wurde, kroch die Alte ihm nach und schob es mit der Nase empor. Björvig half ihm auf die Scholle hinauf, worauf die Alte behende nachkletterte. Die alten Robben blöken fast wie Kühe, während die Laute der Jungen mehr denen der Schafe gleichen. Bisweilen hört man von ihnen auch einen trillernden Laut, wenn man sich ihnen naht. Auch pfeifende Töne wurden vernommen, wenn sie unter dem Eise durch das Wasser schössen. Wir haben in der Folgezeit viele von diesen Robben gegessen und an die Hunde verfüttert, sowie andere der Felle, der Skelette und des Tranes wegen getötet. Besonders die jungen Tiere schmeckten vor- trefflich und beseitigten die letzten Spuren von Abneigung, die unsere See- leute auch im Salou anfangs gegen diese Nahrung gehabt hatten. Zwischen den Robben standen Kaiserpinguine umher oder schössen in unserer Anwesen- heit aus den Spalten hervor. Über dem Ganzen schwebten Raubmöwen, um sich der Reste der getöteten Robben zu bemächtigen, wenn wir die Stätte verließen. Bald danach haben sich auch Kaptauben, Petersvögel (Oceanites) und Riesensturmvögel gezeigt, so daß jetztx) das Tierleben immer reicher und reicher wurde ... Am 1. November war die erste Kaptaube erschienen und am 11. der erste Oeeauites. Am 13. kamen Adelies^) bis zum Schiff heran und flößten unseren jungen Hunden, die mit ihnen ebenso wie mit den ruhigen Kaiserpinguinen zu spielen versuchten, nicht geringen Schrecken ein, als sie in großer Lebhaftigkeit mit ihren starken Schnäbeln auf sie zuschlugen. Mehrere davon wurden nun au Bord gehalten und gewährten uns viel Unterhaltung. Sie sind lange nicht so schön wie die großen. Ihre Füße sind fleischrot, ihr Rücken graumeliert wie bei den Kaiserpinguinen; ihr Kopf ist ebenfalls schwarz, die Brust rein weiß und ohue den schwarzen Seitenstreifen der Kaiserpinguine. Der Schnabel ist kurz und dick, ohne weitere Schattierungen. Charakteristisch sind die weißen Ringe um die Augen, die den Adelies ein boshaftes Aussehen geben, das auch ihrem Charakter entspricht. Da Vanhöffens Geburtstag bevorstand, versuchte Gazert die Stimme der Pinguine mit dem Phonographen aufzunehmen, 1) Im Frühjahr. 2) (Sine kleinere Art als die Kaiserpinguine,

4. Das Zeitalter der Reformation, Das Jahrhundert des großen Krieges, Das Zeitalter der unumschränkten Fürstengewalt - S. 134

1900 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
134 hielten die Stricke, womit sie mich regierten, aus- und niederzogen. Da erhaschte ich die Rechenstecken, welche aber auf mich zu wichen, und konnte daran keinen Anhalt finden, nur daß durch Gottes Schickung mir ein Loch gemacht wurde, daß ich konnte unter die Brücke schlupfen. So oft ich mich wollte anhalten, schlugen sie mich mit gedachtem Rechenstecken, daß dieselben entzweisprangen wie ein Schulbakel. Als sie sich nun nicht allein müde gearbeitet hatten, sondern auch dachten, ich hätte meinen Rest, ich würde im Wasser ertrinken, ließen sie beide Stricke fahren. Da wischte ich unter die Brücke und konnte mir keiner beikommen. Da suche ich in der Tasche und finde ein Messerlein, so sich zusammenlegen ließ, welches sie nicht hatten haben wollen, ob sie mich schon oft durchsucht. Damit schnitt ich die Stricke an beiden Füßen los und sprang hinunter, wo die Mühlräder liegen. Es ging mir das Wasser über den halben Leib. Da warfen die Schelme Stöcke, Ziegelsteine und Prügel hinter mir her, um mir den Rest vollends zu geben. Ich war auch willens, mich ganz hinauszuarbeiten, gegen des Müllers hintere Thür, konnte aber nicht, entweder weil die Kleider voll Wassers mich zurückzogen, oder vielmehr weil Gott solches nicht haben wollte, daß ich da sterben sollte. Denn wie ein trunkener Mann hin und her taumelt, also auch ich, und komme auf die andere Seite gegen den Hinteren Brauhof. Da sie nun merkten, ich würde im Zwinger aussteigen, laufen sie in die Stadt und nehmen mehr Gesellen zu sich, passen unten bei den Gerberhäusern auf, ob ich ihnen kommen würde. Aber als ich dieses merkte, daß ich jetzo allein war, blieb ich im Wasser stecken und steckte meinen Kopf unter einen dichten Weidenbusch und ruhte im Wasser vier oder fünf Stunden, bis es Nacht und in der Nacht stille wurde. Dann kroch ich halbtot heraus, konnte der Schläge wegen fast keinen Atem holen. Ging dann über die Brunnenröhren, den Wasserfluß immer hinab und kletterte über einen Weidenstamm, daß ich die andere Seite erreichte." Bötzinger rettete sich diesmal nach Kobnrg. Als er nach langen Irrfahrten wieder zu seiner Familie kam, fand er „die Kinder schier vor Hunger verdorben. Sie hatten die Zeit über nicht Kleie genug kaufen können zu Brot". Chr. von Grimmelshausen berichtet in seinem Romane „Der abenteuerliche Simplicissimus" von einem unerfahrenen Knaben, der feines Vaters Schafe hütete und dabei von plündernden Söldnern überfallen wird. Was er nun erlebt, erzählt er mit folgenden Worten:

5. Heimatkunde fürs 2. Schuljahr - S. 13

1911 - Rappenau : Selbstverl. des Verf.
— 13 — die Zweige brechend ihre Ringlein ans den Boden malen. Wenn das Goldstücke wären! Stille, stille! Dort drüben ist ein Reh zu sehen. Aengstlich schaut es zu uns herüber mit seinen großen, klugen Augen. Es zieht vor, sich in Sicherheit zu bringen. Schauet, wie zierlich und flink es über Stämme und Zweige hüpfen kann! Verschwunden. — Horch! wer klopft? Meister Specht tftä, der seiner Nahrung nachgeht. Die Larven, die im morschen Aste wohnen, hören das Klopfen auch; neugierig strecken sie ihre Köpfe zum Fenster heraus, da sagt ihnen der Specht schnell Guten Tag! und verspeist sie mit Behagen. Wir wollen uns jetzt im Moos niederlassen und uns über die W a l d b ä u m e unterhalten. Die stolze Eiche liefert Holz zum Bauen, Brennen und zu verschiedenen Geräten. Desgleichen die schöne Buche, ebenso die schlanke Tanne. Mithin gibt es Nutzholz und Brennholz. Das Holz des Stammes (Stammholz) wird zur S ä g m ü h l e gebracht und dort durchgeschnitten zu Brettern und Balken. Doch eben wird nnsre Aufmerksamkeit abgelenkt: Ein Eichhörnchen klettert von Ast zu Ast) es wird vou seinem Todfeinde, einem Baummarder verfolgt. Wird er es saugen? Horch! Plötzlich ein Brausen und Sausen in den Wipfeln der Bäume. Sie wiegen sich und schwanken. Auf, auf! wir müssen heimwärts eilen. Eine Wolkenwand steigt im Westen auf. Will denn schon ein Gewitter kommen? —Die Wolken verziehen sich wieder. Wir können uns unterwegs noch etwas verweilen, um die O b st b ä u m e zu betrachten, die in ihrem Blütenschmucke dastehen. Ein Sträußcheu Feldblumen aber nehmen wir mit als Andenken an unsern ersten Ansflug. Der Unterricht nimmt nun wie gewöhnlich seinen Fortgang, Tag für Tag, Woche für Woche. Aber immer wird wieder vom Ausfluge gesprochen und im Sommer ein zweiter gemacht. Wie heiß ist es jetzt geworden I Die Aecker stehen schon voller Getreide, Kartoffeln, Rüben u. s. w. Wir be-

6. Tier-Geographie - S. 26

1893 - Leipzig : Hinrichs
26 Charakter-Säugetiere Europas. vorhanden, und die Nutzbarkeit seines Felles wiegt den Schaden, den er stiftet, nicht auf. 9. Weit friedlicher und gutmütiger ist ein anderes Nagetier Europas, das in nachbarlicher Eintracht neben den oben ge- nannten Einwohnern der Hochalpen wohnt, das Murmeltier, das der arme Savoyarde wegen seiner possierlichen Geberden — es sitzt z. B. beim Fressen aus den Hinterbeinen und bringt die Nahrung mit den Vorderfüßen in das Maul — als Spiel- kanieraden in seine Gesellschaft gezogen hat. Es lebt familien- weise und gräbt sich Höhlen: die für den Sommer bestimmten gehen bis gegen 4 m bergeinwärts, haben nur eine kleine Hauptgrube (Kessel) und kein Heu; die Winterwohnungen da- gegen gehen 4—10 m einwärts und bis gegen 4 m tief unter den Rasen. Der Kessel der letzteren ist bisweilen 2 m im Durchmesser, der ganze Raum desselben aber so dicht mit Heu ausgestopft, daß es die schlafenden Tiere — der größte Teil ihres Lebens ist aber der Schlaf — vollkommen umhüllt. Da- hin zieht sich bei eintretender Kälte die ganze Familie, welche nie Vorrat einträgt, zurück, verstopft den Eingang ca. l m lang mit Steinen und Erde, rollt sich zusammen in das Heu, schließt die Augen und schläft, bis die Wärme der Frühlings- sonne im Mai zu ihr hindurchdringt und sie aus ihrem festen Winterschlafe weckt. 10. Ein ähnlicher Schläfer ist der Siebenschläfer (Vilch Myoxus glis), ein Leckerbissen der alten Römer, welche für die Zucht desselben eigene Gehege (G-liraria) einrichteten, um ihn mit Eicheln, Buchnüssen und Kastanien förmlich zu mästen. Er ist, wie seine Verwandten, die Haselmäuse, eiu uiedliches, kleines Tier, dem Eichhörnchen ähnlich, doch nicht so beweglich wie dieses. Er bewohnt die Laubhölzer von Ost- und Süd- Europa, wo er während der Nacht seiner Nahrung, die, neben vielen Nüssen und Sämereien, anch in kleinen Säugetieren und Vögeln besteht, nachgeht und für den Winter, den er größten- teils schlafend verbringt. Vorrat einsammelt. Während des Winterschlafes ist der Siebenschläfer zusammengekugelt und kalt, und man kann ihn wie einen Ball in die Höhe werfen und wieder fangen, ohne daß er erwacht. Nur allzu strenge Kälte oder eintretende Wärme erweckt ihn von Zeit zu Zeit, wo er dann auch etwas von seinem Vorrate genießt, bald darauf aber

7. Tier-Geographie - S. 110

1893 - Leipzig : Hinrichs
110 Charakter-Vögel Südamerikas. und das nördliche Brasilien. Die Spalten der kleinen Granit- felsen, welche quer durch den Orinoko streichen und die zahl- reichen Kaskaden bilden, wählen sich diese Vögel vorzugsweise zu ihren Wohnungen. Man kann sie öfters am Morgen mitten in den Schaumwellen des Stromes ihre Weibchen herbeirufen und Kämpfe bestehen sehen wie unsere Hähne. Höchst interessant ist die Schilderung, welche uns Schombnrgk von den „Tänzen" dieser Vögel giebt: „Der Versammlungsplatz der Tanzenden hielt etwa 4—5 Fuß im Durchmesser, jeder Grashalm war entsernt und dabei der Bodeu so glatt, als hätten ihn mensch- liche Hände geebnet. Auf diesem Platze sahen wir einen der Vögel herumtanzen und springen, während die übrigen offenbar die bewundernden Zuschauer bildeten. Jetzt spreitete er seine Flügel aus, warf seinen Kopf in die Höhe, oder schlug gleich einem Pfau mit dem Schwänze ein Rad; dann stolzierte er umher und kratzte den Boden auf, was alles in hüpfendem Gange geschah, bis er ermüdet einen eigentümlichen Ton von sich gab und ein anderer Vogel seine Stelle einnahm. So traten drei nach einander auf die Schaubühne und zogen sich ebenso mit dem stolzesten Selbstgefühle wieder unter die übrigen zurück, die sich auf einigen niedrigen Büschen, welche den Tanz- boden umgaben, niedergelassen hatten. Wir zählten 10 Männ- chen und 2 Weibchen und sahen ihnen zu, bis sie plötzlich das knisternde Geräusch eines Stückes Holz, auf das ich unvorsichtig einen Fnß setzte, aufscheuchte, und dahin flog die ganze tanzende Gesellschaft!" Die Indianer, welche die schönen Bälge dieser Vögel un- gemein schätzen, suchen diese Vergnügungsplätze eifrig auf und verbergen sich mit ihrem Blasrohr und vergifteten Pfeilen, um die Tanzenden zu erwarten. Bevor der Tanz aber nicht völlig begonnen, setzt der Indianer seine Waffe auch nicht in Thätig- feit; denn dann erst sind die Vögel so mit ihrem Vergnügen ich bei meinem ersten Schritte auf diesen merkwürdigen Erdteile schon erfahren; solche Töne aber waren mir bisher noch gänzlich unbekannt geblieben." Schombnrgk. 2) Nur der erwachsene Hahn hat diese Farbe, die ihm aber, nach Humboldts Bemerkung, in unseren Sammlungen nur dadurch erhalten werden kann, daß man ihn dem Lichte nicht allzu sehr aus- setzt.

8. Tier-Geographie - S. 124

1893 - Leipzig : Hinrichs
124 Charakter-Säugetiere Australiens und Polynesiens. tiere stellten. Jetzt rechnet man die Ordnung der Gabeltiere, deren Vertreter Ameisenigel und Schnabeltier sind, zu den „Zahnarmen." Die sonderbarsten Teile des Körpers sind beim Schnabeltiere die Vorderfüße, an welchen die Schwimmhaut weit über die Zehen hinausreicht, — als ob es, den Fleder- mausen entsprechend, ein Wasserflatterer hätte werden sollen — und der Entenschnabel, welcher mit einer empfindlichen Haut überzogen ist, am Rande sägensörmige Einschnitte und Fühl- säden hat, ganz wie bei den Enten, und hinten unter den kleinen Augen in einer Falte sich erhebt, die ihn wie ein Kranz um- giebt. Das Männchen hat außerdem noch einen beweglichen, hornigen, an der Spitze geöffneten Sporn an jedem Hinterfuße, mit welchem es wohl verwunden kann, aber nicht vergiften, wie man sonst wohl hehanptete. Im übrigen ist das Schnabeltier, welches die Ansiedler „Wassermaulwurf" nennen, in Bau. Größe und Farbe einer Fischotter nicht unähnlich. Man sieht es in Flüssen zu allen Jahreszeiten, besonders in Lachen, wo es viele Wasserpflanzen giebt, unter welchen die Schnabeltiere, ganz wie die Enten, ihre Nahrung suchen, und in deren schattige Ufer sie mit wahrer Maulwurfsschnelligkeit und Geschicklichkeit ihre Höhlen graben. In dem vom Wasser entferntesten Teile der Höhlen befindet sich ein einziges, aus Schilf und andern Wasser- pflanzen gebautes Nest, geräumig genug 3—4 Tiere zu bergen. Sie schwimmen, den Rücken gerade in der Wasserhöhe und den Kops etwas hervorgestreckt, sehen und hören sehr gut und ver- schwinden daher beim geringsten Geräusche unter dem Wasser, kommen aber bald mit einem hörbarem Platzen wieder herauf. Bisweilen spielen sie mil einander wie junge Hunde, indem sie sich mit ihren Kiefern angreifen und die Pfoten gegen einander er- heben. Wenn das Jungs ermüdet ist, schlüpft es auf den Rücken der Mutter, die es dann ans Ufer trägt und mit ihm spielt. Wenn sie rennen, so sind sie außerdentlich belebt, ihre kleinen Augen funkeln, und die Ohröffnungen erweitern und verengern sich abwechselnd sehr schnell. Nimmt man sie in die Hände, so zappeln sie heftig, und ihre lose Haut macht, daß man sie nur schwer halten kann. Streichelt man sie, so freuen sie sich darüber, öffnen den Schnabel, beißen sanft in die Finger und tummeln sich herum wie kleine Hunde. In seichtem Wasser sind sie außerordentlich lustig, jagen einander, überschlagen sich und begeben sich sodann ins Trockene, um ihr Fell mit den Füßen zu reinigen, wobei sie wieder sehr glänzend werden. Die Australier essen trotz der widerlichen Ausdünstung das Fleisch des Tieres sehr gern.

9. Die Burgfrau von Ahlden - S. 139

1893 - Braunschweig : Appelhans & Pfenningstorff
— 139 — Ich habe hier endlich Frieden gefunden, ich verlange keine Änderung meines Schicksals. Ich will hier bleiben und in der Einsamkeit trauern um das, was ich verloren, aber befreie meine treue Gefährtin!" Lischka besann sich; die Aufgabe war nicht leicht. Dann aber schnalzte sie laut mit der Znnge und sagte: „Ich hab's; ich weiß, wie wir sie finden. Sage mir nur, wie die blasse Dame heißt — und so wahr ich die Tochter des alten Jagello bin, wir werden sie finden, ehe im nächsten Jahre der Kuckuck wieder schreit." „Eva heißt sie", antwortete Sophie Dorothea. „Gott möge Eure Bemühungen mit Erfolg krönen und Euch bald den rechten Ort zeigen. Aber wie wollt Ihr es an-fangen, sie zu finden?" „Dafür laß unsere Männer sorgen", sagte die Zigeunerin. „Siehe, in jeder Burg im ganzen Lande werden sie Umschau halten, und wenn die Erde sie nicht verschlungen hat, so finden sie die auch, die sie suchen. Heute will ich es Görgei sagen, daß ich sein Weib werden will, sobald er Eva befreit hat. Das soll der Preis sein, wodurch er sich meine Hand verdient, und glaube mir, er wird nicht rasten und nicht ruhen, bis er sein Ziel erreicht hat. Weuu Du aber einst an dieser Stelle einen Fichtenzweig umgekehrt in der Erde stecken siehst, so wisse, daß dieses ein Zeichen ist, das einer unserer Leute Dir gebracht hat, ein Zeichen, daß wir unsere Aufgabe erfüllt haben, daß Eva befreit ist." Lautlos, wie sie gekommen war, schlich nach diesen Worten die Zigeunerin wieder davon. Die Prinzessin aber saß noch lange an dem einsamen Orte und sah hinüber nach den braunen Zelten. Sie staunte über die seltene Treue, die sie bei diesem Weibe entdeckte; sie konnte überzeugt sein, daß sie auch hielt, was sie versprochen. Ach, wie nichtig erschien ihr die hockgepriesene Bildung der weißen Menschen gegenüber der Seelengröße dieses heidnischen Weibes! Konnte sich eine Gräfin Platen, eine Frau von Weyhe auch nur im Entferntesten mit derselben messen?------------

10. Lehrbuch der Geographie - S. 357

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 357 — § 17. Die Rotation der Erde. Augenscheinlich dreht sich das Himmelsgewölbe mit Sonne, Mond und Sternen unaufhörlich von 0. nach W. um eine Weltachse, deren Mittelpunkt die Erde ist (der auf Sinnestäuschung beruhende geocentrische Irrtum*). Seitdem man aber weiß, daß eine feste Himmelskugel nicht vorhanden ist, der Himmel sich vielmehr endlos nach allen Seiten erstreckt und die Gestirne in verschiedener Entfernung von der Erde frei im grenzenlosen Welträume schweben, läßt sich diese aus dem Augenschein beruhende Ansicht nicht mehr aufrecht erhalten. Die Taufende verschieden weit von uns entfernter Himmelskörper müßten ihre ungleichen Bahnen fämmt- lich genau in derselben Zeit durchlaufen, um stets ihren gegenfeitigen Abstand innezuhalten; die meisten von ihnen müßten bei der riesigen Länge ihrer Bahn sich mit unbegreiflicher Geschwindigkeit bewegen (die Sonne z. B. mit einer Geschwindigkeit von 10760 Km in der Sekunde). Diese unwahrscheinlichen Annahmen fallen fort, sobald wir uns die Himmelskörper stillstehend und die Erde iu der Richtung von W. nach 0. einmal innerhalb 24 Stunden um ihre Achfe drehend (rotierend) denken. Wir würden von einer solchen Drehung eben so wenig etwas spüren, wie die Passagiere von der Fort- beweguug des Dampfers, der sie trägt und ihnen bei schneller Fahrt still- stehend erscheint, während die Gegenstände der Umgebung ihm entgegeneilen^). § 18. Beweise und Folgen der Erdrotation. Folgende Beob- achtnngen und Versuche sprechen ebenfalls für die Achsendrehung der Erde: 1. die Abplattung der Erde an den Polen (Bestätigung durch den Plateauscheu Versuch mit einer in Alkohol rotierenden Ölkngel); 2. die Richtung der Passatwinde und der in den höchsten Regionen der Atmosphäre beständig wehende Ostwind; 3. die Benzenbergschen Fallversuche; 4. der Foucaultsche Pendelbeweis. Infolge der Rotation der Erde beschreiben alle Punkte ihrer Oberfläche innerhalb 24 Stunden in sich geschlossene Parallelkreise, die vom Äquator nach den Polen hin an Größe abnehmen. Daher ist die Geschwindigkeit eines Oberflächenpunktes auf dem Äquator, dem längsten Parallelkreise, am größten (464 m in der Sekunde) und nimmt von hier nach den Polen hin ab (unter dem 50° Parallel fast 300 m in der Sekunde); auf den Polen ist sie — 0. Diese Rotationsgeschwindigkeit überträgt sich auf alles, was die Erde *) Man nennt diese im Altertum besonders von dem Alexandriner Claudius Ptolemäus (150 nach Chr.) vertretene Ansicht das Ptolemäische Weltsystem. **) Eine ähnliche Täuschung bei rasendem Ritte schildert der Dichter: „Wie flogen rechts, wie flogen links Gebirge, Bäum' und Hecken! Wie flogen links und rechts und links die Dörfer, Städt' und Flecken! Wie flog, was rund der Mond beschien, wie flog es in die Ferne! Wie flogen oben über hin der Himmel und die Sterne!" (Bürger, Leouore.)
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